Naturdenkmal Krausbäumchen

Im Bad Homburger Wald steht eine ganz besondere Schönheit, die mich immer wieder von Neuem begeistert: das Krausbäumchen – beziehungsweise dessen Nachkommen. Das eigentliche Krausbäumchen, ein ausgewiesenes Naturdenkmal, steht nicht mehr, es fiel einem Sturm 1966 zum Opfer. Zu sehen sind jetzt die Nachkommen dieser Süntel-Buche. Dabei handelt es sich um eine seltene Varietät der Rotbuche (Fagus sylvatica var Suentelensis), die einen sehr kurzen, gedrehten Stamm und verdreht wachsende Äste hat. Süntel-Buchen bilden eine schirmähnliche Krone aus und wachsen eher in die Breite als in die Höhe, mehr als 15 Meter hohe Exemplare sind selten. Auf mich wirken die Süntel-Buchen ein bisschen wie „Natur-Bonsais“.

Die Wuchsform ist genetisch bedingt und wird vererbt, Genaueres ist aber noch nicht geklärt. Namensgebend ist der Höhenzug Süntel in Niedersachsen mit einem größeren Vorkommen dieser außergewöhnlichen Bäume. Größere Süntel-Buchen-Bestände gibt es unter anderem Namen auch in Verzy bei Reims in Frankreich.

Früher sprach man von Süntel-Buchen wegen ihrer eigenwüchsigen Form von Hexenholz oder Teufelsbuchen und hielt sie für verzaubert. Ich finde sie bezaubernd, für mich strahlen sie im positiven Sinn etwas Mystisches aus. Unter ihrem zeltähnlichen Dach fühle ich mich nicht bedroht, sondern geborgen!

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